Die zukünftige Pflege und Begleitung von Menschen mit Demenz stellt eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen dar. Schätzungen zufolge leben derzeit rund 1,4 Millionen Demenzkranke in Deutschland. In der Altersgruppe über 60 Jahre entspricht
dies einem Bevölkerungsanteil von 5,2 %. Eine älter werdende Bevölkerung lässt die Zahl der Menschen mit Demenz vermutlich deutlich ansteigen. Bis zum Jahr 2060 wird mit 2,5 Millionen Demenzkranken gerechnet, was einem Anteil von 3,8
% der Gesamtbevölkerung ausmachen wird.
InterMem beruht auf der Annahme, dass bedarfsgerechte technische Lösungen und technikgestützte Betreuungskonzepte in der Pflege und Begleitung von Menschen mit Demenz einen wertvollen Beitrag leisten können. Hier ruhen wertvolle
Potentiale, die bisher bei weitem nicht ausgeschöpft sind.
Von zentraler Bedeutung ist dabei, den Einsatz von Technik dabei immer in Bezug auf die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu betrachten und zu bewerten.
Auch wenn Sicherheit in der Pflege und Begleitung von Menschen mit Demenz zweifelsohne eine wichtige Rolle spielt, sind für die Lebensqualität der Betroffenen andere Aspekte mindestens ebenso wesentlich. Ausgehend von Befragungen
von Menschen mit Demenz wurde im Rahmen einer britischen Studie eine „Technik-Wunschliste“ (Sixsmith & Gibson 2007) erarbeitet, die ganz andere Unterstützungsbereiche in den Vordergrund stellt. Von den Betroffenen mit hoher Wichtigkeit
belegt wurden u.a. die Förderung der Erinnerung und der Erhalts der eigenen Identität, die Unterstützung bei der Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen, die Unterstützung beim Austausch mit anderen oder auch die Förderung der Nutzung
von Musik.